„Es wird zurückgeschossen“

Wenn ich mal mit Münchnern oder Berlinern zusammensitze, fühle ich mich als Mecklenburger immer wie Aschenputtel: Wir können keine Wiesn und kein 24-Stunden-Nachtleben vorweisen. Doch ich lebe aus anderen Gründen hier. Unser agrarisch geprägtes Nordland weiß Jägersmann oder -frau mit herb gehopftem Bier, pittoresken Naturlandschaften und beeindruckenden Wildvorkommen zu begeistern.

Nur schade, dass die landeseigenen Förster zumindest letztere Empfindung nicht zu teilen vermögen.

So lagen sie ihrem Dienstherren, Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD), schon seit Längerem mit der Forderung der Reduktion vermeintlich überhöhter Schalenwildbestände in den Ohren. Dieser nutzte die Gelegenheit der überhitzten Klimaschutzdebatte, um als aus seiner Sicht „großen Wurf“ zur Waldrettung eine drastische Änderung der Jagd- und Schonzeitenverordnung durchzuprügeln.

So trat dann der Minister vor die Presse und gab sinngemäß etwa Folgendes zum Besten: „Ab dem 16.4. wird jetzt zurückgeschossen! Und von jetzt ab wird jede Knospe mit einer Patrone vergolten! Pardon wird nicht gegeben! Dass nie wieder ein Reh wagt, einen Förster scheel anzuäugen!“

Ja, Sie haben Recht – ich übertreibe. Doch die neue Verordnung hat es wirklich in sich. Nur zwei Beispiele: „Feuer frei!“ auf Böcke, Schmalrehe, Spießer und Schmaltiere ab Mitte April. Winterruhe für das stressgeplagte Wild? Ach was! Jagdzeit bis Ende Januar – auch auf den Bock. Pfui! Zum Artikel >>

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